Feldkirch Festival (2008, 2010, 2012)

Guerra e pace - Abschlusskonzert 2008

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Wer noch dem Irrglauben anhängen sollte, dass Blasorchester nur Märsche spielen, darf sich hier eines Besseren belehren lassen – und wird staunen: Die Wandlungsfähigkeit und Brillanz des Symphonischen Blasorchesters Vorarlberg unter der Leitung seines Gründers Thomas Ludescher garantiert für einen ebenso abwechslungsreichen wie anspruchsvollen Konzertabend, der u. a. eines der erfolgreichsten Blasorchesterwerke
des 20. Jahrhunderts präsentiert: Die „Music for Prague 1968“ von Karel Husa hat weltweit bereits über 7000 (!) Aufführungen erlebt. Dazu noch populäre Stücke von Aram Khachaturian und Ottorino Respighi – der glänzende Abschluss des Feldkirch Festivals 2008!

Virtuosität und Barbarismus - Abschlusskonzert 2010

Entfesselte Urgewalten: Der überwältigende Eindruck von Strawinskys Sacre ließ Sergej Prokofjew so lange nicht los, bis 1916 seine Skythische Suite vollendet war. Nach der Uraufführung unter der Leitung des Komponisten erhob sich ungeheurer Protest. Alexander Glasunow war schon kurz vor Schluss entsetzt aus dem Saal gelaufen – und der Pauker hatte das Fell seines Instruments durchschlagen. Man wollte es Prokofjew als Andenken schicken ... Die scheinbar barbarischen, aber zukunftsweisenden Klänge, mit denen er hier eine phantastische Handlung rund um den Helden Lolly vom sagenumwobenen Reitervolk der Skythen einkleidet, der über das Ungeheuer Tschushbog und seine Geisterschar siegt, sind beim Sinfonischen Blasorchester Vorarlberg unter Thomas Ludescher jedenfalls ebenso gut aufgehoben wie die erstmals im Westen zu hörende Symphonie Nr. 19 (1939) von Nikolai Mjaskowsky, das musikantische Trompetenkonzert des Armeniers Alexander Arutjunjan und Dimitri Schostakowitschs hymnisch brausendes 2. Klavierkonzert.

Abschlusskonzert & Publikumsfest 2012


Kalevala, auf deutsch: „Kalevas Land“ – so heißt das finnische Nationalepos, das der Dichter Elias Lönnrot 1835 auf Basis der bis dahin rein mündlichen Überlieferung von Liedern („Runen“) niedergeschrieben und in einen großen Zusammenhang gebracht hat. Seither stellt das fast 23.000 Verse umfassende Werk eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle für Künstler/innen aller Sparten dar – nicht zuletzt auch für den Komponisten Uuno Klami. Seine Kalevala-Suite stellt in kraftvollen Bildern die Entwicklung von der Erschaffung der Erde bis zum Schmieden des Sampo dar, jener geheimnisvollen „Zaubermühle“, die dem Besitzer Wohlstand verschafft. Die Suite gehört zu den technisch anspruchsvollsten Werken der Musikgeschichte: der finnische „Sacre“. Noch einmal durch Vergangenheit und Gegenwart der nordischen Welt führt die faszinierende musikalische Reise, zu der das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg unter Thomas Ludescher zum Abschluss des Feldkirch Festival 2012 einlädt. Mit dabei auch ein Konzert des Norwegers Arild Plau, dessen 1990 entstandenes Tubakonzert sich längst großer Beliebtheit erfreut und das von dem vielleicht weltbesten Tubisten dargeboten wird.

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